Der Verband der Insolvenzverwalter (VID) hat eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes bekannt gemacht, wonach bei Unternehmensinsolvenzen, die 2009 eröffnet und bis Ende 2013 abgeschlossen wurden, 36.349 Arbeitsplätze durch die Tätigkeit der Verwalter erhalten werden konnten. Sobald alle Verfahren, die in 2009 eröffnet wurden, abgeschlossen sind, wird sich diese Zahl nach Ansicht des VID erhöhen.
Im Jahr 2009 wurden 24.139 Unternehmensinsolvenzen eröffnet. Davon wurden bis Ende 2013 insgesamt 13.600 Verfahren, d.h. 56,3 Prozent, abgeschlossen. Eine Betriebsfortführung gelang in 1.058 Fällen (7,8 Prozent), in 628 Verfahren (4,6 Prozent) konnte das Unternehmen saniert werden. Angesichts der verhältnismäßig kurzen Verfahrensdauer deute vieles darauf hin, dass es sich überwiegend um kleinere, von vornherein auf Abwicklung ausgerichtete Verfahren handele, mutmaßt der VID. Die Dauer von Großverfahren, die nicht vorzeitig über Insolvenzpläne beendet werden, erstrecke sich erfahrungsgemäß auf über fünf Jahre und sei so nicht in die Statistik aufgenommen worden.
„Fast 50 Prozent der Verfahren wurden noch nicht abgeschlossen." Dies betreffe vor allem größere Verfahren mit komplexen Rechtsfragen, weshalb die Aussagekraft dieser Statistik nicht stark sei. In einer Gesamtbetrachtung dürfte sich die Zahlenlage gravierend verändern, vor allem auch bei der Sicherung von Arbeitsplätzen, die dann höher sein wird“, so Dr. Daniel Bergner, Geschäftsführer des VID.
In Zukunft würden durch das Insolvenzstatistikgesetz mehr Daten zur Verfügung stehen: „Dies war lange überfällig, da man so bei Bewertungen des Insolvenzwesens und Debatten um Gesetze nicht mehr auf geschätzte Zahlen oder gefühlte Betroffenheit angewiesen sein wird“, so Bergner weiter.