Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich sind in den letzten zwölf Monaten bis Ende Oktober die Insolvenzen um 0,9 Prozent auf -allerdings relativ immer noch sehr hohe - 63.002 zurückgegangen. Dies meldete jetzt Coface. Dies sei der niedrigste Wert seit Oktober 2010.

Gestützt werde dieser leichte Aufschwung von der anhaltenden Konsumlaune der privaten Haushalte und Restrukturierungen in einigen Branchen. Allerdings sei der Gesamtkontext weiter schwierig und Coface stellte fest, das nun auch ältere und größere Unternehmen von Insolvenz betroffen seien. Für 2015 erwartet der internationale Kreditversicherer einen weiteren - wenn auch nur bescheidenen - Rückgang der Insolvenzen in Frankreich.

Der leichte Rückgang habe laut Coface mehrere Gründe: Trotz steigender Arbeitslosigkeit bliebe der private Konsum in den vergangenen Monaten stabil. Er sei sogar im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent gestiegen. Auch die Kreditvergabe an Unternehmen, die nicht dem Finanzsektor zuzurechnen seien, sei im Jahresvergleich um 0,8 Prozent gewachsen. Und das Exportvolumen von Waren und Dienstleistungen hate sich stabilisiert und habe im dritten Quartal um zwei Prozent zugelegt.
Ein weiterer Faktor habe die Insolvenzentwicklung ebenfalls beeinflusst: die geringe Zahl an Neugründungen von Unternehmen. Denn erfahrungsgemäß sei das Risiko einer Insolvenz in den ersten drei Jahren am größten. Schließlich haben Strukturveränderungen in einigen Branchen, vornehmlich durch Konsolidierung, die Zahl anfälliger Unternehmen reduziert.

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