Auch im ersten Halbjahr 2014 meldeten die deutschen Amtsgerichte weniger Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 9,2 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit setzte sich ein erfreulicher Tend fort. Bereits in 2013 konnten die niedrigsten Zahlen von Insolvenzen seit 1996 gemessen werden.
Im Wirtschaftsbereich Handel – einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen – gab es im ersten Halbjahr 2014 mit 2.290 Fällen die meisten Unternehmensinsolvenzen. 2.033 Insolvenzanträge stellten Unternehmen des Baugewerbes. Im Wirtschaftsbereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 1.395 Insolvenzanträge gemeldet.
Drastischer Anstieg offener Forderungen
Die voraussichtlichen offenen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmensinsolvenzen beliefen sich nach Angaben der Amtsgerichte im ersten Halbjahr 2014 auf rund 14,6 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2013 hatten sie bei rund 10,4 Milliarden Euro gelegen. Der Anstieg der Forderungen – bei gleichzeitigem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen – ist darauf zurückzuführen, dass die Gerichte im ersten Halbjahr 2014 mehr Insolvenzen von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen registrierten als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Ebenfalls rückgängig: Verbraucherinsolvenzen
Zusätzlich zu den Unternehmensinsolvenzen meldeten 56.071 übrige Schuldner im ersten Halbjahr 2014 Insolvenz an (-2,9 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum). Darunter waren 43.955 Insolvenzanträge von Verbrauchern (-3,8 Prozent) und 10.120 von ehemals selbstständig Tätigen (+0,8 Prozent), die ein Regelinsolvenzverfahren beziehungsweise ein vereinfachtes Verfahren durchlaufen.